Elterncoach Juli über Gelassenheit und Entspannung
Warum es als Mama sinnvoll und gesund ist, zuerst die eigenen Akkus aufzufüllen
Sich gut um sich selbst zu kümmern, erscheint Frauen, die Kinder haben, oft als ein zusätzlicher Punkt auf ihrer ohnehin schon ellenlangen To-do-Liste. Ein Punkt, der immer und immer wieder nach hinten geschoben wird. Im trubeligen Familienalltag erscheint er zwar vielen Müttern wichtig und dringend, doch ist jeder Tag randvoll mit Erledigungen, Bedürfnissen anderer und Verpflichtungen. So erscheint es uns in den jeweiligen Momenten, in denen wir uns zwischen Couch und Chaosbeseitigung oder Yoga und Buntwäsche entscheiden müssen, schnell notwendiger, uns der Pflicht zu widmen, anstatt Energie aufzutanken.
Wäscheberg einfach mal liegen lassen
Doch ist eine Pflicht nicht zu einem großen Teil auch deshalb eine Pflicht, weil wir sie als diese bewerten? Natürlich haben wir auch irgendwann ein Problem, wenn niemand mehr die Wäsche wäscht oder die Küche aufräumt. Und doch bleibt die Frage, warum Wäscheberg und Küche so oft den Sieg im Kampf um unsere Aufmerksamkeit erringen, während das Aufladen unserer Akkus und der Abbau von Stress wieder auf dem Wartegleis landen. Dort stehen sie übrigens nur vermeintlich, da Erschöpfung und nicht regulierter Stress ja im Verborgenen weiter an uns zerren und uns Energie kosten – Energie, die wir unter Umständen viel zu selten nachladen.
Funktionieren auf Sparflamme?
So schaffen wir es vielleicht halbwegs unseren Alltag zu bestreiten, den Tag mit einer aufgeräumten Wohnung zu beenden, Termine für die Arbeit einzuhalten oder Freunde und Bekannte nicht zu enttäuschen, die uns um einen Gefallen gebeten haben. Doch zu welchem Preis? Denn der Körper bleibt im Kampf- oder Fluchtmodus, wenn wir dauerhaft im Stress sind, und produziert die entsprechenden Hormone, die uns aus dem Gleichgewicht bringen können. Oder wir treten eben unsere Reise durch den Tag, durch die Woche und durch den ganzen Monat mit einem Fahrzeug an, dass kaum Treibstoff im Tank hat. Dennoch erwarten wir von diesem Fahrzeug, dass es immer weiter und weiter fährt.
Ausgeruht können wir gelassener bleiben
Was wäre, wenn wir nicht aus unseren Notreserven heraus handeln würden, sondern aus unserer Kraft? Wären wir denn nicht viel gefestigter in uns, wenn unsere Basis immer stabil und unser Krafttank gefüllt sind? Wir haben viel mehr Gelassenheit in uns, wenn unsere Akkus aufgeladen sind. Das kennt jede Mama: Wenn sie einigermaßen ausgeruht ist, bleibt sie entspannter, auch wenn das Kind am Tag den dritten Wutanfall in Folge bekommt. Dann hat sie innerlich die Ruhe, die sie braucht, um in nervigen Situationen innezuhalten und sich kurz zu fragen: „Wie kann und möchte ich jetzt damit umgehen?“. Wenn Mütter mir berichten, dass es ihnen auch immer mal wieder gelingt, in herausfordernden Momenten gelassen zu bleiben, stelle ich ihnen stets diese Fragen: „Was hat dazu geführt, dass du ruhig bleiben konntest? Wie waren die Umstände und in welcher Verfassung bist du gewesen?“ Die Antwort lautet sinngemäß immer so: „Ich hatte zuvor ausreichend Möglichkeit, etwas für mich zu tun.“ Dieses „etwas für mich tun“ sieht bei jeder Mama – und selbstverständlich bei jedem Papa – anders aus. Die einen brauchen regelmäßige Joggingrunden, die anderen Zeit auf der Yogamatte oder im Wald.
Mein Entspannungstipp: Baden
Eines meiner liebsten Entspannungsrituale ist Baden. Ich habe als Kind schon total gerne gebadet und das Eintauchen in warmes, duftendes Wasser bedeutet für mein ganzes System sofort: Herunterfahren und Regeneration. Schon für die meisten Babys bedeutet ein wärmendes Bad Beruhigung und Entspannung - vielleicht, weil es sie an die Heimat erinnert, die sie lange Zeit im Bauch der Mama hatten. Ich finde es wichtig, dass meine Kinder Strategien lernen, mit denen sie sich bewusst entspannen können. Auch deswegen biete ich ihnen regelmäßig ein wärmendes Bad an. Wenn sie erkältet sind, schafft das Eucabal® Kinderbad mit Thymian sanft Linderung. Doch auch an kühlen Abenden oder nach anstrengenden Tagen beruhigt und entspannt es sie.
Eigene Akkus aufladen lohnt sich
Ob wir ein beruhigendes oder eher aktivierendes Ritual zum Auftanken bevorzugen, ist abhängig von der jeweiligen Situation und natürlich auch von den persönlichen Vorlieben. Doch eines ist immer gleich: Wenn wir uns gut um uns selbst kümmern, auf unsere eigenen Bedürfnisse achten, dann sind wir gesünder und können uns auch gut um andere kümmern. Sogar das Chaos in den heimischen vier Wänden lässt sich mit innerer Ausgeglichenheit oft besser ertragen. Es lohnt sich, zuerst unsere eigenen Akkus aufzuladen, bevor wir andere Menschen durch den Tag tragen. Für uns selbst und für unsere Familien.